Freitag, 20. April 2007
Zorkitoxic?
Zorki ist eine russische Kameramarke. Zorkis wurden bei Krasnogorski Mekhanicheskii Zavod, kurz KMZ, gefertigt. Seit 1942 baute diese Firma optische Geräte für den Einsatz in der Roten Armee. Nach dem Krieg stellte man auch Kameras für private Nutzer her - darunter auch eine Kopie der sog. FED, einem weissrussischen Nachbau der berühmten Leica II, der seit 1932 hergestellt wurde. Ebenfalls kurz nach dem Krieg entstand die Kiev, ein Nachbau der nicht minder berühmten Zeiss Icon Contax.

Leica II und Contax waren schon in den 30er Jahren extrem teuer und selten, und stehen heute vor allem in Sammlungen. Zorkis, FEDs und Kievs wurden dagegen hunderttausendfach gebaut und sind heute dank des Niedergangs der UdSSR im Westen günstig zu bekommen. Sie sind enorm robust, schwer und haben das Handling eines Ziegelsteins, es gibt keine Batterien, Speicherkarten oder Elektronik. Was es gibt, sind die alten Basisgrössen der Photographie: Filmempfindlichkeit, Blende, Verschlusszeit, Entfernungsmessung. Alles muss man selber machen.

Und um dieses Selbermachen und die Begeisterung für schrauben, drehen, einstellen und dieses unvergleichliche Klickgeräusch der russischen Nachbauten feinster deutscher Kameras aus den schwärzesten Jahren des vergangenen Jahrhunderts geht es hier.